Jenbacher Motoren von INNIO sind das Herzstück des ersten klimapositiven Kraftwerks in der APAC-Region. In der japanischen Stadt Shingü schreibt ein Holzgaskraftwerk Geschichte, indem es die klimapositive Kraftwerkstechnologie von SynCraft mit der innovativen Jenbacher Motorentechnolgie von INNIO kombiniert. Das neue Kraftwerk wird in den nächsten zwei Jahrzehnten kontinuierlich erneuerbare Energie in das japanische Stromnetz einspeisen.
Mehr als 1,7 MWel
Storm
3,8 MWth
Wärme
200kg
wertvolle Pflanzenkohle pro Betriebsstunde
20,000 Tonnen
bisher ungenutzter Holz-Biomasse verwertet
85%
Brennstoffwirkungsgrad
Großzügige Einspeisetarife
Japan hat sich verpflichtet, bis 2050 CO2-neutral zu sein, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 46 % gegenüber 2013 zu senken und seine Abhängigkeit von der Atomkraft zu verringern. Im Zuge dieser Bemühungen hat die japanische Regierung Einspeisetarife (Feed-In Tariffs; FIT) eingeführt, um Projekte im Bereich Erneuerbare Energien zu unterstützen und damit die Umstellung auf diese Energieträger zu beschleunigen. Im Rahmen der FIT-Initiative können japanische Versorgungsunternehmen Strom aus erneuerbaren Energiequellen, wie zum Beispiel Biomasse, zu vorher festgelegten Preisen kaufen. Diese Maßnahmen bei den Einspeisetarifen haben in Japan das Wachstum von zwei Energiesegmenten gefördert: Holzgas und Biogas.
Die Nutzung von Biomasse zur dezentralen Strom- und Wärmeerzeugung wird ein immer wichtigeres Element der Energiewende, das die Ziele Japans zur Dekarbonisierung seines Stromsektors in vollem Umfang erfüllt. Im Gegensatz zur Volatilität der aus Wind und Sonne erzeugten Erneuerbaren Energie stehen nachwachsende Rohstoffe wie Holz ständig zur Stromerzeugung zur Verfügung. Zur Unterstützung der Regierungspläne setzt die Shingu Forest Energy LLC – ein Unternehmen der Forest Energy Corporation – das erste Projekt zur Erzeugung von Strom aus Biomasse in der Stadt Shingū in der Präfektur Wakayama um.
Dank der innovativen Anlage, die jährlich etwa 20.000 Tonnen bisher ungenutzter holziger Biomasse aus der Region Wakayama verarbeiten soll, können die Trocknungskosten für die Hackschnitzel niedrig gehalten und frisch geschlagenes Holz als Brennstoff verwendet werden. Ein weiterer entscheidender Vorteil der Anlage ist, dass pro Betriebsstunde rund 200 Kilogramm wertvolle Pflanzenkohle anfallen, die zum Grillen, als Futtermittel oder zur Bodendüngung verwendet werden kann.
Marcel Huber, Gründer und CEO von SynCraft
Strom- und Wärmeversorgung mit erneuerbarem Holzgas
Das im Dezember 2021 in Betrieb genommene Holzkraftwerk in Shingū ist das weltweit erste klimapositive 60-Hertz-Kraftwerk. In diesem „Rückwärtskraftwerk“ von SynCraft nutzen vier Jenbacher J412 Motoren das aus einer konstanten Zufuhr von Rinde, Ästen und gehacktem Stammholz gewonnene Holzgas zur Erzeugung von erneuerbarem Strom und Wärme. Die Anlage hat eine elektrische Leistung von 1,7 MW und liefert durch die Abwärmenutzung der Jenbacher Motoren sowie die bei der Vergasung entstehende Wärme rund 3,8 MW thermische Energie, die als Fernwärme und zur Trocknung der Hackschnitzel verwendet wird. Durch die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erreicht das Kraftwerk in Shingū einen hohen Gesamtwirkungsgrad von rund 85 %.
Eine CO2-negative, klimapostive Lösung
Neben diesem Projekt haben INNIO und SynCraft, ein in Österreich ansässiger Branchenführer für Holzkraftwerke, in sechs europäischen Ländern Holzgaskraftwerke realisiert. Diese hochinnovativen Anlagen stehen nicht nur im Einklang mit der Natur, sondern haben auch eine echte klimapositive Wirkung. Die Jenbacher Technologie liefert eine flexible Stromquelle zur Unterstützung der Netzstabilität, die aufgrund des zunehmenden Anteils an volatilen erneuerbaren Energiequellen – wie z. B. Photovoltaik – schwanken kann. Darüber hinaus setzt das Gesamtsystem des Holzkraftwerks in Shingū nur einen Teil des ursprünglich im Wald gespeicherten Kohlendioxids frei. Der Rest wird in nutzbarer Biokohle gebunden und macht das kombinierte System von SynCraft und Jenbacher damit zu einer klimapositiven Lösung.